Der VFDB Z01 unterstützte am Standort des NDR (Sender Torfhaus) bei der Erweiterung der Linkstrecken im HAMNET AS64643 (H-Ost)
Nach einer sehr langen Vorbereitungsphase konnten am 16. August 2016 die Linkverbindungen über den Harz eingerichtet und in Betrieb genommen werden. Damit ist ein kleiner historischer Meilenstein erreicht. Die Harzüberquerung auf 5,8 GHz mit HAMNET ist geschafft.
Die Veränderungen am Torfhaus (Senderstandort des NDR), dem Standort von DB0HW, begannen mit der Kürzung des Sendemastes von 250 auf 200m. Alle in entsprechender Höhe montierten Amateurfunkeinrichtungen mussten demontiert werden und es war nicht sicher ob sie überhaupt noch jemals dort oben einen neuen Platz finden würden.
Die Umbauarbeiten nahmen einen langen Zeitraum in Anspruch, doch nachdem alle Mastarbeiten abgeschlossen waren, blieb noch ein wenig Platz für Amateurfunktechnik und Antennen übrig. Zuerst wurde das analoge 70cm Sprechfunkrelais wieder installiert und in Betrieb gebracht. Jedoch ohne die alte Gruppenantennen, da für diese einfach kein Platz mehr war. Die Antenne ist heute „nur“ noch ein Kathrein Rundstrahler. Doch die Reichweiten sind noch immer beachtlich.
Die Planungen sahen von Anfang an vor, Linkstrecken über den Harz nach Süden zu führen. Dabei unterstütze der VFDB Z01 die Funkamateure des NDR mit HAMNET-Technik und dem Einrichten der Verbindungen. Zum Einsatz kommen Parabolantennen von UBQuiti und ein Router von Mikrotik, der wegen der besonderen Witterungsverhältnisse in ein besonders widerstandsfähiges Gehäuse eingebaut werden musste.
Die neuen Linkpartner fanden sich im Südwesten des Harzes. Auf der Bramburg DB0ABB (Frequenz 5815MHz, Entfernung 59Km, Richtung 248°) und auf fast gleicher Richtung in Northeim DB0NHM (Frequenz 5815MHz, Entfernung 38Km Richtung 251°). Im Norden ist Torfhaus DB0HW mit Salzgitter-Drütte DB0ABZ verlinkt (Frequenz 5715MHZ, Entfernung 40Km, Richtung 350°) und von dort wird die wichtige Verbindung zum Netzknoten Braunschweig DB0FC hergestellt, über den man alle anderen Stationen des HAMNET erreicht.
Viel Abstimmungsarbeit war nötig, denn die Zeitfenster, um auf dem 200m hohen Sendemast des NDR Arbeiten ausführen zu dürfen, sind sehr selten und immer klein. Einschränkende Faktoren sind die hohen Sicherheitsstandards bei Arbeiten in starken Elektromagnetischen Feldern, die Unfallverhütungsvorschriften, Witterungseinflüsse und vieles mehr. Die Anbindung zum Bocksberg DB0XY war aus technischen Gründen an diesem Tag leider nicht mehr möglich.
Alle Beteiligten haben sich mit sehr großem Einsatz dafür eingesetzt, dass die HAMNET-Harzüberquerung noch in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Jetzt wird beobachtet, wie sich die Technik und die Linkverbindungen in der Winterzeit aufgrund der besonderen Witterungsverhältnisse in rund 1000m über N.N. verhalten. Wir und hoffen auf durchgängig stabile Linkverbindungen und bedanken uns besonders bei den Mitarbeitern des NDR und bei allen, die an dem Gelingen des Projektes „HAMNET über den Harz“ beteiligt waren, auch wenn sie hier nicht besonders erwähnt wurden.
Der Sendemast des NDR auf den Lerchenköpfen am Torfhaus. Im oberen Teil des Mastes befinden sich die Parabolantennen.